Der SNF unterstützt 27 Doktorierende in den Geistes- und Sozialwissenschaften

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Im Frühjahr beantragten 129 Forschende einen Doc.CH-Beitrag. Der SNF finanziert 27 neue Dissertationen.

Das Instrument Doc.CH wurde 2013 geschaffen, um die Unterstützung des SNF auf Doktoratsstufe zu verstärken. Es ermöglicht vielversprechenden Forschenden aus den Geistes- und Sozialwissenschaften, einen Beitrag für die Durchführung ihrer Doktorarbeit zu beantragen.

Auf den Eingabetermin der neunzehnten Ausschreibung am 15. März 2022 erhielt der SNF insgesamt 129 Gesuche, 78 in den Geistes- und 51 in den Sozialwissenschaften.

Interviews mit 38 Forschenden

Nach einer ersten Begutachtung der Projekte schlugen die Evaluationsgremien 38 Gesuche für die zweite Phase vor. Die Gesuchstellenden wurden eingeladen, ihr Dissertationsprojekt in einem persönlichen Gespräch vorzustellen.

Im Juli 2022 hat der SNF nun 27 Doc.CH-Beiträge vergeben, 16 in den Geistes- und 11 in den Sozialwissenschaften. Die Beitragsempfangenden werden ihre Arbeit an acht Hochschulen in der Schweiz aufnehmen. Sie erhalten für ihre Projekte im Schnitt 214'000 Franken. Damit werden die Projektkosten und ihr eigener Lohn gedeckt. Die durchschnittliche Dauer der Beiträge liegt bei 42 Monaten, bei einer möglichen Dauer von 2 bis 4 Jahren.

Reiche Vielfalt an Forschungsthemen

Die geförderten Projekte zeichnen sich durch eine große Vielfalt aus. Zum Beispiel hat sich Flavia Hug (ETH Zürich, Wirtschaft) zum Ziel gesetzt, die Hindernisse beim Zugang zu Sozialhilfeprogrammen in einer groß angelegten Feldstudie zu beleuchten. Maia Müller (Universität Lausanne, Geschichte) wird ihrerseits untersuchen, wie internationale Unternehmensverbände auf die Versuche reagiert haben, multinationale Unternehmen zwischen den 1960er und 1990er Jahren zu regulieren. Maksy Youssef Abboud (Universität Genf, Politikwissenschaften) beschäftigt sich in seinem Projekt mit den Auswirkungen der Fragmentierung und der Allianzen nichtstaatlicher Akteure auf die Intensität des Bürgerkriegs in Syrien.

Öffnung zu neuen Horizonten

Noch bevor sie ihr Projekt beim SNF einreichen, müssen die Gesuchstellenden für einen Doc.CH-Beitrag die Unterstützung von zwei Personen erhalten. Die erste Person, die Betreuerin oder der Betreuer der Dissertation, muss an derselben Hochschule in der Schweiz arbeiten wie die Gesuchstellenden. Hingegen muss die zweite Person, die Co-Betreuerin oder der Co-Betreuer der Dissertation, an einer anderen Hochschule in der Schweiz oder im Ausland tätig sein. So arbeiten die Doktorierenden, die über dieses Instrument finanziert werden, bei der Durchführung ihres Projekts mit zwei Hochschulen zusammen. Ziel dieser Vorgabe ist es, Nachwuchsforschenden eine grössere Mobilität zu ermöglichen, damit sie sich bereits zu Beginn ihrer wissenschaftlichen Karriere mit verschiedenen akademischen Kulturen vertraut machen und ihr Netzwerk erweitern können. Von den im Rahmen der 19. Ausschreibung geförderten Forschenden werden rund 70 Prozent ihr Projekt in Zusammenarbeit mit einer anderen Hochschule im Ausland durchführen; die meisten Kooperationen finden in Deutschland und den USA statt, gefolgt von Großbritannien und Frankreich.

Der nächste Eingabetermin für Doc.CH-Gesuche ist der 15. September 2022.